Was ist das Offene an unserem Atelier?
Nun, wir sind jeden Tag da, so ziemlich von 9 bis 20 Uhr.
In dieser Zeit können und werden viele Dinge passieren.
Vielleicht hast Du Lust, vorbeizukommen und ein Künstleratelier zu betreten, einfach so. Vielleicht möchtest Du über Deine eigenen kreativen Unternehmungen mit Leuten sprechen, die ähnlich denken und/oder neue Perspektiven einbringen können.
Möglicherweise könntest Du Werkzeuge und andere technische Mittel, die Dir sonst nicht zur Verfügung stehen (ein breites Spektrum an Künstlermaterialien, Infrastruktur, Wände, die fleckig werden können, hohe Decken, die viel natürliches Licht hereinlassen...) gut gebrauchen, oder vielleicht möchtest Du einfach nur in einem gemütlichen Raum sitzen und Deinen Kaffee genießen, während Du in unserer bescheidenen Kunstbibliothek stöberst.
Wie dem auch sei: Hereinspaziert.
Egal, was es ist.
Wir sind offen.
In der Ausstellung «26 little centerpieces» verbinden Pablo Bösch und Sofia Hintermann Bleistiftzeichnungen, digitale 3D Scans und Ölmalerei zu einem Dialog zwischen analogen und digitalen Ausdrucksformen. Im Zentrum ihrer künstlerischen Auseinandersetzung steht die Frage der Übersetzung von digitalen Objekten mit synthetischer, rechnerisch absoluter Oberflächenstruktur in traditionelle Zeichen- oder Maltechnik.
Obwohl die beiden Künstler*Innen unterschiedliche Schwerpunkte setzen – in Präzision, Technik und Ausdruck variieren – eint sie eine gemeinsame Faszination für den Zwiespalt zwischen Anziehung und dem Verstörenden der digitalen Unzulänglichkeit.
Ausgestellt sind 26 Blickwinkel, die für eine bestimmte Zeit Zentrum der malerischen Aufmerksamkeit sind. Dabei geht es nicht um bestimmte Objekte, sondern um eine digitale Struktur, die das Abgebildete zusammenhält.
Die Werke schwanken zwischen Glitch-artigen Verzerrungen und einer irritierenden Ästhetik des Unheimlichen. Sie spielen mit dem Spannungsfeld zwischen Ekel und Verführung, zwischen dem Abstossenden und dem Hypnotischen.